Der Weg zur Welt des Wassers, zum Aquatismus

Biographische Notizen


Léos Aqua Aqua

Am 17.2.1939 wird Léos Aqua Aqua bei Frauenstein in Oberösterreich geboren. Das Elternhaus ist nahe einer Gebirgsquelle gelegen. Diesem Umstand sollte später symbolische Bedeutung zukommen. Schicksalshaft begriff er das Wasser als ein Wesen, das er bis in seine tiefsten Wurzeln liebte. Seit seinem dritten Lebensjahr gibt es für ihn nur eine Lieblingsbeschäftigung: das Zeichnen und Malen am Wasser — an den Quellen, Bächen, Flüssen und am Donaustrom. Seen und Wasserfälle, Teiche, Klammen und Wasserlachen versucht er darzustellen, dazwischen zeichnet und malt er Wassertropfen, Regen, Tau, Raureif, Hagel, Eis, Schnee, Dampf, Dunst und Wolken.

1954-1957 Besuch der Kunstschule in Steyr bei den Professoren Krepcik und Schatzl. An der Enns, vor allem aber im Augebiet des Steyrflusses, gewinnt er wesentliche Einsichten über Aufbau und Sichtbarmachung der Tiefenschichten in der künstlerischen Wasserdarstellung. Auch gelangt er zur Erkenntnis, dass letzlich nicht nur die Gestirne, sondern das gesamte Erdenleben in der Welt des Wassers seine optische Evozierung findet. Setzt seine Wassertropfen-Darstellungen fort.

1955 verschreibt er in Venedig sein ganzes weiteres Leben der künstlerischen Erforschung und Darstellung des Ur- und Lebenselementes Wasser und schließt seine Verpflichtung für den Einsatz zum »Schutz des Wassers« mit ein. In zahlreichen ökologischen Wasserbildern, auch Wasser-Schrift-Bildern, setzt er sich für die verschiedenen Belange des Wasser- und Naturschutzes ein. Auch in den folgenden Jahren zahlreiche Mal-Aufenthalte in der Lagunenstadt, sowie in Triest, Duino und Chioggia.

1959 wird er als Wasser-Maler ohne Aufnahmsprüfung in die Meisterklasse für Malerei/Universität für angewandte Kunst in Wien (Prof. Eduard Bäumer) aufgenommen. Die Donau spielt in der Darstellung seiner Flussbilder eine dominierende Rolle. An ihren Ufern, vorwiegend in Wilhering, Linz, Krems, Klosterneuburg, Wien, Lobau und den Hainburger Auen entstehen wichtige Arbeiten.

1963 erfolgreicher Abschluss des Studiums (Mag. Art.). Dem Künstler wird der »Preis der Universität für Angewandte Kunst« verliehen. Es entstehen in der Folge Meerwasser-Bilder in Italien, wo sich der Künstler zwei Jahre lang vor allem in Kalabrien/Tropea, Sizilien, auf den Aolischen Inseln und etwas später auf Sardinien aufhält.

1965 nimmt Elizabeth C. Wong den Wassermaler in die Galerie TAO in Wien auf. Sie ist beeindruckt von der »Malerei der Wasserwelt« und veranstaltet zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, wobei jenen in Spoleto, während des »Festival dei Due Mondi« besondere Bedeutung zukommt. Beginn seines öffentlichen Einsatzes für den Wasserschutz. Stets ist es ihm wichtig, die künstlerischen Wasserfragen mit jenen seines Einsatzes für das Wasser als Lebenselement zu verbinden. Er malt und zeichnet an zahlreichen Gewässern in Osterreich, vor allem im Salzkammergut und im Kärntner Seengebiet. Am Neusiedlersee entstehen seine
Wasser-Schilf-BiIder. Die meisten seiner Meeresbilder malt er in Venedig, im Süden Italiens, in Istrien, auf
den Dalmatinischen Inseln und auf den Kykladen. Kürzere Malaufenthalte führten ihn nach Spanien, Portugal und Marokko. Die ersten Museumsdirektoren und Kunsthistoriker in Wien, welche seinen Wasserweg mit vollem Interesse begrüßten, waren die Professoren Dr. Walter Koschatzky/AIbertina und Dr. Fritz Nowotny/Belvedere.

Seit 1965 setzt sich der Künstler für die Einführung eines jedes Jahr abzuhaltenden »Weltwassertages« ein, der schließlich 1992 von der UNESCO für den 22. März festgelegt wird. An den Quellen und Bächen des Otscher, am Walster Ursprung in Annaberg und am Fluss des Kamp bei Mollands und der Rosenburg malt und zeichnet er.

1966 wird Léos Aqua Aqua von der italienischen Kunstkritik als »Der Maler des Wassers« und »Der Maler des Meeres« bezeichnet/ Franca Calzavacca, Enrico Filippo Gasparrini, Alessandro Morichelli — in den 70er Jahren: Arturo Bovi, Michelangelo Masciotta, Domenico Coletti, Lev Menage/Ljubljana, Gorka Ostojic-Cvajner/PuIa. 1968 Da es noch keine Wasser-Lektüre mit zeitgenössischem Kunstbezug gibt, wendet er sich der Wasser-Meeres und Verhaltensforschung zu. Die Bücher von Konrad Lorenz, Hans Hass, Jacques-Yves Cousteau und Irenäus Eibl-Eibesfeldt begleiten ihn von da an ständig.

1969 tritt er für die Einbeziehung des Wasserschutzes als Pflichtfach in den Grund- und Mittelschulen ein.

1973 ruft er zum Aufwachen gegenüber dem »Element des Lebens« auf und plädiert dafür, das Wasser in alle Bereiche der Kunst aufzunehmen.

1975 während einer Doppelausstellung in Assisi, äußerte der bedeutende römische Kunsthistoriker und Kunstkritiker Arturo Bovi u.a. über den Künstler: »Noch nie in der uns bekannten, uns überlieferten Menschheits- bzw. Kunstgeschichte, hat sich ein Künstler wie Aqua Aqua ausschließlich dem Wasser verschrieben, und noch nie hat bisher ein Künstler wie Aqua Aqua den Versuch unternommen, das Wasser in
der Malerei sichtbar zu machen - in seiner Gesetzhaftigkeit, Wesenhaftigkeit und Vielschichtigkeit«.

1977 Auf den Kykladeninseln los, Naxos und Santorin entstehen Tuschzeichnungen und Olbilder über das Thema »Was tust du Mensch?« — bezogen auf die Vergehen, die der Mensch der »Wasser-Natur« zufügt. Es entstehen ökologische Wasserbilder, »Wasser-Schrift-BiIder« und archäologische Unterwasser-Darstellungen.

1981 hohe Anerkennung in Paris. Wird von Michel Leiris, einem engen Freund Picassos und bekannten Ethnologen, Kunstkritiker und Mitstreiter der Surrealisten, Nachfolger des legendären Picasso-Galeristen Kahnweiler, als »Der Schöpfer des Aquatismus« bezeichnet. Ich bin überzeugt, so Leiris weiter, daß man ihre Kunst, vielleicht schon in naher Zukunft, als »grundlegend« erkennen wird. Pierre-Louis Desprez, sein Pariser Schriftstellerfreund sagt über ihn: »Aqua Aqua ist zum Synonym für Wasser geworden«.

1984 Der Kulturredakteur Leopold Netopil/Wien nennt ihn den »Botschafter des Wassers« und äußert in der Kunstzeitschrift »alte und moderne Kunst« folgendes: »Die Ausschließlichkeit sich künstlerisch so intensiv mit der Welt des Wassers auseinanderzusetzen, wie Aqua Aqua es tut, kennt in der Kunstgeschichte kein Beispiel«.

1998 Teilnahme an der WASSER-EXPO 98 in Lissabon. Der Österreichische Beitrag lautet: »Land gesunder Wasser«. Spanische Akademieprofessoren bezeichnen seine Malerei des Wassers als »totalmente nuevo«. Sein Aquatismus erlebt weltweite Anerkennung. Die Historikerin Brigitta Mader beginnt ihren Essay über den Künstler in Aqua-Press-lnternational mit den Worten: »WASSER als NUCLEUS der KÜNSTLERISCHEN DARSTELLUNG«.

2005 und 2007 bei der »Biennale Internazionale delMArte Contemporanea« in Florenz erregt sein Aquatismus Aufsehen.

2006 Malt das Olbild »HOMMAGE AN FRIEDRICH CERHA«. Beginnt Wasser-Hommagen für Menschen zu malen, welche Wesentliches über und für das Wasser geleistet, erkämpft, komponiert und gefilmt haben. Darunter befinden sich: Manfred WAGNER, Kulturwissenschaftler, »Über die Wasser-Deutung in Mozarts Idomeneo« Freda MEISSNER-BLAU, » Rettung der Hainburger Donauauen« Udo MAURER, Filmemacher, Film »Uber Wasser« Karo KATZMANN, Wasserbiologin, »Schwarzbuch Wasser« Robert POBITSCHKA, Komponist, »Water is Life«

2008 und 2009 Tuschaquarelle auf der Vulkaninsel La Palma.

2010 bis 2014 Darstellung des Zyklus I, Mondrian im Spiel des Wassers

2013 Privatausstellung mit der Unterstützung von Frau Elisabeth Wolkenstein.

2015 Ausstellung in der Galerie ART MARK, Singerstraße 17-19, 1010 Wien.

Weitere Ausstellungen im In- und Ausland sind in Planung.